DE/EN
Crista Brandstätters Video-Arbeiten setzen sich intensiv mit den Aspekten Licht, Bewegung und Farbe auseinander. Sie
spürt den Transformationen verschiedenster Lichtquellen durch Bewegungsfaktoren nach und breitet ein Spektrum
schwebender Lichteffekte aus. Während die durch Bewegungselemente verfremdeten Lichtquellen faszinierende Figuren
„zeichnen“, ist die restliche Bildfläche meist in abstrakte Farbflächen getaucht, die teilweise einen transzendierenden
Eindruck vermitteln. Die horizontal oder vertikal verlaufenden Farbstreifen, die den Bildsequenzen eingearbeitet sind,
betonen die „Grundfärbung“ der Videofilme.
Crista Brandstätter verwendet die Möglichkeiten des Videos nicht bloß zur abbildlichen, naturalistisch „realistischen“
Repräsentation der vorgegebenen Objektwelt, sondern erarbeitet neue Sichtbarkeiten, die der menschlichen
Wahrnehmung an sicht nicht zugänglich sind. Wenn das Video hier dokumentarisch ist (und jede filmische Aufnahme ist
grundsätzlich immer auch dokumentarisch), dann nicht im Sinne eines Dokuments der externen Wirklichkeit, sondern
vielmehr im Sinne einer Dokumentation, der Genese unbekannter Erscheinungsweisen dieser Realität. Die Möglichkeit
dieses Prozesses des „Zur-Erscheinung-Bringens“ neuer Erscheinungsweisen ist vor allem in den technischen Bedingungen
des Mediums selbst (einschließlich der Möglichkeiten digitaler Nachbehandlung) prädeterminiert. In den Videos Crista
Brandstätters werden diese Möglichkeiten des Mediums bewusst zur Hervorbringung neuer Sichtbarkeitsformen
eingesetzt. Dabei tendieren Handlung und Bildsprache konsequenter Weise einer teilweise extremen inhaltlich und
formalen Reduktion zu.
Diese Reduktion der inhaltlichen und formalen Aspekte ist einerseits die notwendige Voraussetzung, um diese neuartigen
Bild und Wahrnehmungssequenzen generieren zu können, und andererseits ermöglicht es eine intensivere
Aufmerksamkeit für qualitative Elemente, die man ansonsten nur allzu leicht übersieht oder die kaum die
Wahrnehmungsschwelle überschreiten.
Text von Mag. Dr. phil. Erwin Fiala
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Crista Brandstätters Video-Arbeiten
setzen sich intensiv mit den
Aspekten Licht, Bewegung und Farbe
auseinander. Sie spürt den
Transformationen verschiedenster
Lichtquellen durch
Bewegungsfaktoren nach und breitet
ein Spektrum schwebender
Lichteffekte aus. Während die durch
Bewegungselemente verfremdeten
Lichtquellen faszinierende Figuren
„zeichnen“, ist die restliche Bildfläche
meist in abstrakte Farbflächen
getaucht, die teilweise einen
transzendierenden Eindruck
vermitteln. Die horizontal oder
vertikal verlaufenden Farbstreifen,
die den Bildsequenzen eingearbeitet
sind, betonen die „Grundfärbung“
der Videofilme.
Crista Brandstätter verwendet die
Möglichkeiten des Videos nicht bloß
zur abbildlichen, naturalistisch
„realistischen“ Repräsentation der
vorgegebenen Objektwelt, sondern
erarbeitet neue Sichtbarkeiten, die
der menschlichen Wahrnehmung an
sicht nicht zugänglich sind. Wenn das
Video hier dokumentarisch ist (und
jede filmische Aufnahme ist
grundsätzlich immer auch
dokumentarisch), dann nicht im
Sinne eines Dokuments der externen
Wirklichkeit, sondern vielmehr im
Sinne einer Dokumentation, der
Genese unbekannter
Erscheinungsweisen dieser Realität.
Die Möglichkeit dieses Prozesses des
„Zur-Erscheinung-Bringens“ neuer
Erscheinungsweisen ist vor allem in
den technischen Bedingungen des
Mediums selbst (einschließlich der
Möglichkeiten digitaler
Nachbehandlung) prädeterminiert.
In den Videos Crista Brandstätters
werden diese Möglichkeiten des
Mediums bewusst zur
Hervorbringung neuer
Sichtbarkeitsformen eingesetzt.
Dabei tendieren Handlung und
Bildsprache konsequenter Weise
einer teilweise extremen inhaltlich
und formalen Reduktion zu.
Diese Reduktion der inhaltlichen und
formalen Aspekte ist einerseits die
notwendige Voraussetzung, um
diese neuartigen Bild und
Wahrnehmungssequenzen
generieren zu können, und
andererseits ermöglicht es eine
intensivere Aufmerksamkeit für
qualitative Elemente, die man
ansonsten nur allzu leicht übersieht
oder die kaum die
Wahrnehmungsschwelle
überschreiten.
Text von Mag. Dr. phil. Erwin Fiala